Einblicke in das Ökosystem Moor und das Residenzstädtchen Bad Wurzach

Der Jahresausflug des Obst- und Gartenbauverein Bettringen führte 45 Vereinsmitglieder in die hügelige Voralpenlandschaft des Allgäu nach Bad Wurzach in das Wurzacher Ried, das größte zusammenhängende, noch intakte Hochmoor Mitteleuropas. Die geschäftsführende Vorständin Susanne Wiker hatte das Programm zusammengestellt. Eine Fahrt mit der ehemaligen Torfbahn durch die Moorlandschaft gab Einblicke in die Vegetation des Ökosystems Moor und in die Rekultivierungsmaßnahmen des Landes Baden-Württemberg. Nach zweihundert Jahren wurde nämlich der industrielle Torfabbau eingestellt, um das Moor als Kohlenstoffdioxid-Speicher und damit als ein Mittel gegen die Klimaerwärmung zu erhalten. Eine Führung im Oberschwäbischen Torfmuseum  veranschaulichte die wirtschaftliche Bedeutung  des Torfabbaus in Bad Wurzach. Die Geschichte des Torfabbaus vom Handtorfstich bis zur industriellen Nutzung wird in diesem Museum anhand von historischen Fotografien und Filmen sowie historischen Werkzeugen und Maschinen anschaulich beschrieben. Der Torf wurde vielfältig genutzt: Als Brennmaterial zum Heizen, als Streu für die Viehställe, als Isoliermaterial beim Hausbau. Zu Torfkohle aufbereitet wurde es in Zeigeleien, Brauereien und in der Glasfabrik Bad Wurzach eingesetzt.

Nach dem Mittagessen in der ehemaligen Kantine des Torfwerks ging es in die Stadtmitte von Bad Wurzach, dem ältesten Moorheilbad Baden Württembergs und ehemaligen Residenzstädtchen einer Seitenlinie der Fürsten zu Waldburg. Ein kurzweiliger Stadtrundgang führte zum ehemaligen Kloster Maria Rosengarten, zur klassizistischen Stadtpfarrkirche St. Verena und zum Abschluss in das beeindruckende Barocktreppenhaus des Wurzacher Schlosses. Im ältesten Café am Ort trafen sich die Ausflügler zum gemütlichen Ausklang dieses sehr unterhaltsamen und informativen Exkursionstages.